Barbara K., 61 Jahre, Arbeiterin, 3 Kinder, geschieden, seit 1990 arbeitslos und Frank H., 2 Kinder, geschieden seit 2000 arbeitslos als 1 Euro Jobber, angestellt von der kommunalen Behörde, beim Rasenmähen. Rothenburg, Oberlausitz.
51°21'33.46"N, 14°57'29.30"E, 10.06.2014
Barbara K. arbeitete bis zur Wende als Arbeiterin: „Erst Papier, dann Stoff, dann Verpackung“. Als sie nach der Wende entlassen wurde bekam sie 1 Jahr eine ABM-Stelle, die nicht verlängert wurde. Da sie ihre 3 Kinder alleine erzog, konnte sie den Ort nicht verlassen, die Kinder wären sonst ins Heim gekommen. Sie bezog Stütze, dann Harz 4. Nachdem ihre Kinder erwachsen waren, hielt sie es nicht mehr aus, ohne Arbeit zu Hause zu sitzen und versuchte, einen 1 Euro Job zu bekommen. Sie hofft, dass sie bis August arbeiten kann. Was sie nicht versteht ist, dass die Gemeinde, für die sie den 1 Euro-Job macht, sie nicht als richtige Hilfskraft einstellt. Sie wohnt jetzt mit ihrem 32 jährigen Sohn, der Arbeit hat, und ihrer Mutter in einer Wohnung.
Frank K. zog 1986 in die Gemeinde Rothenburg, um dort zu arbeiten. Nach der Wende wurde er entlassen und findet seitdem, als einfacher Arbeiter, keinen anderen Job in der Region. Da er keinen Wagen besitzt, der Voraussetzung für einen neuen Job gewesen wäre, bezieht auch er Harz 4.
Um nicht, wie viele Menschen in der Region, die Harz 4 beziehen, alle sozialen Kontakte zu verlieren, isoliert in der Wohnung vor dem Fernseher zu sitzen, bemüht er sich ständig, irgendeine Tätigkeit zu finden.
